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Bilder:
1.) (c) Josef Dornig jun.: Gitte Dornig als Kind, wurde für den "Berg der Erinnerungen" verwendet (Beitrag für die Kulturhauptstadt Graz 2003).
2.) Aktuelles Foto von Gitte Dornig (Brigitte Hübner) (c) Privat
3.) Graz Kulturhauptstadt 2003, Berg der Erinnerungen
(c) Privat
4.) Veranstaltung im Opernhaus Graz, Chor dirigiert von Josef Dornig jun. im Jahr 1952. (c) Privat
5.) Gottscheer Landsmann Adolf Schauer aus New York zu Besuch in Graz (in der Mitte der Herrengruppe).
(c) Josef Dornig jun.
Kontaktieren Sie gerne meine Enkelin:
Graz: Die endgültige Bleibe.
Die Ankunft in Graz: Das Rathaus und den beleuchteten Hauptplatz bewunderte ich gleich sehr. Ich empfand eine Zuneigung zu dieser Stadt.
Nach Rann, meiner zweiten Heimat, wurde Graz dann meine dritte Heimat.
Ich bin dem Ort, wo ich lebe, eben immer sehr verbunden.
Von Graz aus war ich jahrelang mit Helmut Ramor bis zu seinem Tode im brieflichen Kontakt, lernte ihn aber anlässlich seiner Graz-Besuche auch persönlich kennen. Er ist ein Sohn von Hans (Johann) Ramor. Die Familie Ramor lebte im Haus Nr. 32 in Gottschee.
Die Ehefrau von Hans Ramor mit dem Namen Leopoldine war die Schwester meiner Großmutter. Einige Unterlagen erhielt ich von Helmut im Laufe der Jahre zugesandt.
Hans Ramor war im 1. Weltkrieg Feldpilot. Im Jahre 1933 besaß er eine selbständige Firma: „RAMOR“ Inhaber Feldpilot Hans Ramor, Graz-St. Peter, (Österreich), Kanzlei und Werkstätten, Hauptstraße 44, Fernruf 44-07, Flughafen: Thalerhof bei Graz Fernruf: 13-32, Flugzeugbau, Fliegerschule, Luftverkehr, Luftreklame.
In dieser Zeit ist ein Ramorweg entstanden. Dieser besteht nicht mehr, und meine Erkundigungen brachten keinen Erfolg. Das Familienfoto vor seinem Flugzeug gebe ich zur Ansicht auf der Startseite weiter.
Nun weiters zu meinem Leben: Nach Absolvierung der Handelsakademie war ich als Büroangestellte in der Versicherungsbranche tätig.
Der enge Kontakt zur Familie begleitet mich das ganze Leben. So hatten meine Eltern während meiner Berufstätigkeit auch meine drei Kinder beaufsichtigt. Als ihnen die Betreuung der zwei Enkelkinder nicht mehr möglich war, übernahm ich ebenfalls gerne diese Aufgabe.
Meine Eltern hatten in Graz eine neue Existenz aufgebaut. Mein Vater fand als Fotografenmeister eine Stelle bei einem älteren Fotografen, bei dem er selbständig arbeiten konnte und auch Lehrlinge ausbildete. Nach über 20 Jahren besuchte ihn dort Herr Bavec aus Rann und umarmte ihn bei der Begrüßung. Er sagte: Es ist alles vergessen. Ich bin Ihnen sogar dankbar, dass Sie mein Haus mit dem Garten, das Geschäft und das Fotoatelier so schön hergerichtet haben. Von unseren Sachen konnte er uns nichts mehr zurückgeben. Auch kein einziges Foto. Zum Kriegsende sei leider alles verloren gegangen. Nur das Ölbild meiner Mutter sei übrig, welches wir abholen können.
Das taten wir auch und besuchten einmal Herrn und Frau Bravec.
Im Jahre 1949 hatte mein Vater die Idee, in die USA auszuwandern. Da er in New York auf die Welt kam, hätte er die Möglichkeit gehabt, amerikanischer Staatsbürger zu werden. Die amerikanische Staatsbürgerschaft wäre auch auf mich übergegangen. Demnach hätte ich zuerst mit meinem Vater nach Übersee per Schiff fahren können. Meine Mutter hätte erst nach einem halben Jahr nachkommen können. Dies war der Grund, warum wir in Graz blieben.
Ich kann die Gottscheer, die den Mut hatten, unter eher schlechten Voraussetzungen auszuwandern, nur bewundern. Außerdem waren viele sehr erfolgreich und sind es auch noch heute. Im Jahre 1950 fand eine Gottscheer Heimatfeier im Heimatsaal, Paulustorgasse 13, statt. Mein Vater hatte die musikalische Leitung (siehe EInladung zur Heimatfeier).
Im Jahre 1952 fand eine Festveranstaltung der Gottscheer statt. Das Parterre und ein Teil der Bühne im Grazer Opernhaus waren gemietet. Auf dem Foto sieht man den von meinem Vater zusammengestellten Chor von Gottscheern (darunter auch meine Mutter und ich), den er damals dirigierte und zusammenstellte.
Die Vorstellung war sehr gut besucht. Mein Vater hielt schriftlich fest, dass zum Empfang des Landsmannes Adolf Schauer aus New York gesungen wurde.
Im Grazer Kulturjahr 2003 habe ich an der Ausstellung „Berg der Erinnerungen“ als eine Gottscheerin in Graz teilgenommen.
Aufgrund meines Heimatbewusstseins halte ich meine Verbindung zu den Gottscheern, so gut ich kann, nach wie vor aufrecht.
In den österreichischen Zeitungen „Gottscheer Zeitung“ und „Gottscheer Gedenkstätte“ habe ich eine Reihe verschiedener Artikel und Gedichte veröffentlichen lassen. Auch im Internet ersichtlich.
Die amerikanische Zeitung „The Gottschee Tree“ hat die Artikel „Pürga Deutsch“, „Gitte, come here“, „A Gottscheerin`s Memories of Rann/Bresice (1942-1945)“, „Gottschee: It`s People, It´s Land and It`s Ultimate Fate“ veröffentlicht. Die Übersetzungen sind von Staff Editor der Zeitung „The Gottschee Tree“ Max Mische, Kalifornien, und eine von Walter Loske, Österreich.
Auf Youtube gibt es ein Video von mir zum Verhältnis zwischen dem Gottscheer Land und der Stadt (Link: https://www.youtube.com/watch?v=8hSNXTPPyk4).
Aufgenommen und online gestellt hat dieses John Gladitsch aus New York.
Matjaz Matko hat im Eigenverlag das Buch „Das verlorene Album des Fotografen“ über die Stadt Gottschee, das Gottscheerland, die Gottscheer und die Familie Dornig in slowenischer Sprache mit einem deutschen Textbuch herausgegeben. Darin habe ich über meine Kindheitserinnerungen geschrieben. Dieses Buch kann man bei mir um € 30,-- bestellen. Es beinhaltet 82 Fotos.
Meine Geschichte kommt auch in zahlreichen weiteren medialen Dokumenten vor, dadurch konnte ich bei vielen Projekten zum Thema "Gottschee" meinen Beitrag leisten.
Mit den „Vitrinen des Gedenkens“ etwa wurde ein Katalog von Dr. Anja Moric publiziert.
Die gleichnamige Ausstellung wurde von der Einrichtung Putscherle, Zentrum für Forschung, Kultur und Erhaltung des Kulturerbes Stara Cerkev herausgebracht, die Autorin der Ausstellung war ebenso Dr. Anja Moric. Diese wurde in Ljublijana und Kočevje gezeigt und meine Familie wird erwähnt.
Außerdem gibt es von Dr. Anja Moric einen Film mit dem Titel "Globoko v srcu jo čutimo" ("Tief im Herzen fühlen wir sie"), indem ich ebenso vorkomme.
Graz, 16.02.2018 Brigitte Hübner-Dornig